Mit großer Sorge blickt die FDP-Ratsfraktion Leverkusen auf die jüngsten Entwicklungen im Personalbudget der Stadt. Nach aktuellen Zahlen wurden die Personalkosten für das Jahr 2025 um rund 17 Millionen Euro und für 2026 um 14 Millionen Euro zu niedrig angesetzt.
„Das ist kein kleines Rechenproblem, sondern ein eklatantes Missmanagement bei der Kalkulation der Personalkosten. Die Verwaltung hat hier schlicht falsche Annahmen getroffen – und das in einem Bereich, der mit über 200 Millionen Euro den größten Ausgabenblock des Haushalts darstellt“, kritisiert Jörg Berghöfer, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion.
Als Begründung führte die Verwaltung an, dass der demographische Wandel nicht so eingesetzt habe wie ursprünglich erwartet. Erstaunlich sei jedoch, dass unter diesem Begriff nicht nur altersbedingte Abgänge, sondern auch reguläre Kündigungen subsumiert wurden – eine Praxis, die bereits die CDU-Fraktion in ihrer Anfrage vom 19. September deutlich hinterfragt hat.
Hinzu kommt ein weiterer gravierender Fehler: Bei der ersten Berechnung wurde die jährliche Tariferhöhung lediglich mit 1 % einkalkuliert – völlig unrealistisch angesichts der bekannten Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst.
„Fakt ist: Es wurden deutlich mehr neue Stellen geschaffen, als Personal durch Fluktuation weggefallen ist. Das muss man offen ansprechen, anstatt sich hinter wolkigen Begriffen wie ‚demographischer Wandel‘ zu verstecken. Wer so kalkuliert, verspielt Vertrauen – sowohl bei Politik und Aufsicht als auch bei den Bürgerinnen und Bürgern“, so Berghöfer weiter.
Die FDP-Fraktion fordert deshalb ein transparentes und belastbares Personalkosten-Controlling. Neue Stellen müssten konsequent nach Notwendigkeit und Finanzierbarkeit überprüft werden. Auch sei klarzustellen, welche Aufgabenfelder tatsächlich gesetzlich verpflichtend sind und welche freiwilligen Charakter haben.
„Wir wollen keinen Personalabbau auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber wir erwarten von der Verwaltung ein ehrliches Zahlenwerk, das die Realität abbildet und nicht künstlich schönt. Nur so können wir den städtischen Haushalt seriös konsolidieren und Leverkusen handlungsfähig halten“, betont Berghöfer abschließend.