25.04.2024 offener Brief an den Oberbürgermeister wegen KiTa-Situation

Warum zeigen Oberbürgermeister und Dezernent so geringe Eigeninitiative bei der Gewährleistung der Kita-Betreuung?

 

Der Oberbürgermeister und sein für Kindertagesstätten zuständiger Dezernent haben einen Brief an die Bundesfamilienministerin gesandt und um „Erlaubnis“ gebeten, vermehrt Personal ohne ErzieherInnen-Ausbildung einsetzen zu dürfen. Der Brief ist in Inhalt und Formulierung ein Schlag ins Gesicht der Eltern und zeugt von mangelnder Eigeninitiative der Stadtverwaltung, man könnte sogar sagen, von Mutlosigkeit!

 

Sowohl die Eltern als auch viele Kitaleitungen selbst fordern seit Monaten, im Personaleinsatz flexibler agieren zu dürfen, was von der Verwaltung stets mit dem Hinweis auf die Qualitätsstandards verweigert worden ist. In den vergangenen Monaten hat es auf Initiative des Frauenrings Leverkusen zwei informative Diskussionsrunden gegeben, wo insbesondere die Eltern viele konstruktive Vorschläge gemacht haben, um die Betreuungszeiten in den Kitas zu sichern. Da ging es nicht zuletzt auch darum, Kinderpflegende oder auch fachfremde Personen („Leihomas“) verstärkt einzusetzen. „Leider hat die Stadtverwaltung die Einladung zu den Treffen nicht angenommen, sonst hätte es einen solchen Brief nicht gegeben“, so der Fraktionsvorsitzende der FDP im Stadtrat, Jörg Berghöfer.  „Auch die FDP-Fraktion ist bereits zweimal mit dem Antrag gescheitert, in Leverkusen die PIA-Ausbildung auf „eigene Faust“ auszubauen, da die Auszubildenden viel Zeit in den Kitas verbringen (übrigens auch ein Wunsch vieler Kitas). Zwar wird jetzt langsam aufgestockt, aber das hätten wir schon früher haben können, um die Situation in den Kitas zu entspannen“ ergänzt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der FDP, Conny Besser.

 

Der in dem Brief geäußerte Vorwurf, die Elternschaft zeige sich bei der Platzvergabe untereinander wenig solidarisch, ist unhaltbar. Gerade die Stadtverwaltung möchte vorwiegend die Vollzeit-Betreuung statt eines Teilzeitwunsches, dem kommen Eltern nach, um ihre Chancen auf einen Kita-Platz zu erhöhen. Außerdem fangen gerade die Eltern durch Absprachen untereinander, die außerpanmäßigen Schließzeiten der Kitas auf, indem nur ein/e Erziehungsberechtige/r freinimmt und gleich eine ganz Gruppe von Kindern betreut. Das entspannt die Familien und die Arbeitgeber.

 

 

Jörg Berghöfer                                                        Conny Besser

Fraktionsvorsitzender                                            Kinder- und Jugendpolitische Sprecherin