Eigentlich ist es ja eine Lachnummer: Wie im Kalten Krieg wird an der Demarkationslinie aufgerüstet; die wehrhafte Verwaltung hat bislang noch jedes Loch im Eisernen Vorhang schnell wieder verschlossen und umgehend weiter aufgerüstet. Die Sperranlagen werden immer massiver; mittlerweile versperren sogar Findlinge Bürgern den Weg, die es wagen, den Sperranlagen zu umgehen. Reden wir von Panmunjom oder von der Trump-Mauer an der Grenze zu Mexiko? Nein, es geht um die letzte innerdeutsche Grenze: der Dhünndeich in Schlebusch!
Warum das alles? Schließlich gibt es doch einen Beschluss der zuständigen Bezirksvertretung III vom 06.06.2019 „unverzüglich“ die erforderlichen Kronen- und Pflegeschnitte an den Alleebäumen durchzuführen und sodann den Weg „unverzüglich“ wieder freizugeben.
Der Verzug beträgt mittlerweile gut zwei Monate und eine vor Wochen gestellte Anfrage der FDP zu diesem Thema wurde bis heute nicht beantwortet.
Das Verhalten der Verwaltung ist an Zynismus nicht zu überbieten. Zur Erinnerung: Im Januar wurden ohne Beschluss und ohne Genehmigung in Windeseile schon mal die ersten Pappeln gefällt. Mit Beschluss der Bezirksvertretung werden die – harmlosen – Pflegeschnitte jetzt aber auf die lange Bank geschoben, da angeblich keine Genehmigung vorliege. Wurde diese Genehmigung denn überhaupt schon beantragt? Und warum nicht?
Vielleicht will man auch nur den aufmüpfigen Wegepaten oder den zahlreichen Bürgerantragsstellern zeigen, wer am längeren Hebel sitzt?
Liebe Verwaltung, Ihr werdet von den Bürgern bezahlt, also bitte etwas mehr Respekt. Und zweitens handelt Ihr im Auftrag der gewählten Bezirksvertreter – also bitte setzt die Beschlüsse Eurer Auftraggeber doch einfach mal um!