Nach „vorläufiger“ Rettung der Galeria Kaufhof sind jetzt Maßnahmen notwendig, die langfristig den Bestand des Kaufhofes sichern sollen! Allen Beteiligten war bei Eröffnung der Rathausgalerie vor zehn Jahren klar, dass die Laufradien der Kunden entlang der Fußgängerzone Wiesdorfer Platz vom „Rathaus“ bis zum westlichen Ende am Kreuzungsbereich Wiesdorfer Platz/Hauptstraße/Nobelstraße und Breidenbachstraße deutlich abnehmen würden, wenn das westliche Ende der Fußgängerzone rund um die Herz-Jesu-Kirche nicht durch bauliche Veränderungen aufgewertet wird. Getan hat sich wenig, sodass das westliche Ende der Wiesdorfer Fußgängerzone mit dem Warenhaus Galeria Kaufhof in eine massive Schieflage geraten ist. Gefragt sind die beteiligten Akteure Galeria Kaufhof und die Stadt Leverkusen. 1. Zwar ist die Freude groß, dass die Schließung des Kaufhofes kurzfristig abgewendet werden konnte. Die Rettung darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Konzept „Warenhaus“, wie das Beispiel von Hertie zeigt, überholt ist. Das trifft auch für den Leverkusener Kaufhof zu. Notwendig sind hier bauliche Umbaumaßnahmen und die Entwicklung neuer Einkaufskonzepte, die das Einkaufen zum „Erlebnis“ werden lassen. Verändert werden müssen z.B. vor allem die Ein- und Ausgänge zum oberen Bereich der Luminaden, zum Bereich der Wöhlerstraße und zum unteren Bereich der Rolltreppen (Atrium). Es ist zu hoffen, dass das Management der Galeria Kaufhof in Leverkusen solche Maßnahmen ergreift, die den Bestand des Warenhauses langfristig sichern. 2. Auch die Stadt Leverkusen spielt als Akteur eine wichtige Rolle, wenn es um den langfristigen Erhalt des Kaufhofes geht. Hier hat die Stadt nach Auffassung von Friedrich Busch aber Jahre „verschlafen“. Erst mit dem Vorliegen des „Integrierten Handlungskonzeptes Leverkusen Wiesdorf“ von 2016 bis 2019 ist Bewegung in das Thema „Innenstadtentwicklung“ gekommen. Die Aussagen auf S. 105 dieses Konzeptes (Endbericht 2019) sprechen eine deutliche Sprache: „Der westliche Eingangsbereich der Fußgängerzone rund um die Herz-Jesu-Kirche ist schwach“ (S. 105). Die Forderungen sind eindeutig: „Entwicklung eines belebten Stadtplatzes als Auftakt der Fußgängerzone Wiesdorfer Platz und als Gegenstück zum Friedrich-Ebert-Platz“ (S. 105). Gefordert wird weiterhin die „bauliche Qualifizierung des Gebäudeensembles Herz-Jesu-Kirche durch geplanten Neubau der Pavillons und Anbau Gemeindezentrum“ (S. 105). Aktuell suchen die Leverkusener Wirtschaftsförderung und die Stadt Leverkusen/Stadtplanung nach einem Investor, der die Planungen der kath. Pfarrgemeine St. Stephanus nach einer Neugestaltung der Pavillons und Neubau des Gemeindezentrums umsetzen kann. „“Der Standort soll zu einer City-Kirche umgebaut werden….Mit der baulichen Neugestaltung des Umfeldes der Herz-Jesu-Kirche und ihres Gemeindezentrums am Eingang der City soll ein moderner Angebotsmix aus Handel, Dienstleistungen und Gastronomie…. verwirklicht werden. Eines der Highlights wird die Öffnung und Integration des Kircheninnenhofes, der damit zum attraktiven Aufenthaltsbereich inmitten der Fußgängerzone wird.“ (aus: www.impulse-city-leverkusen.de/projekte/umgestaltung-umfeld-herz-jesu-kirche) Im Endbericht des Integrierten Handlungskonzeptes aus dem Jahr 2019 wird für diese „private Investition“ eine Summe von ca. 5 000000 Euro angesetzt. Friedrich Busch ist allerdings skeptisch, ob sich in den nächsten Jahren ein Investor finden lässt, der die o.a. baulichen Maßnahmen umsetzen wird. Immerhin, so das Fazit von Friedrich Busch: „Nach Jahren der Agonie und des Nicht-Handelns ist zumindest zu erkennen, dass die Stadt Leverkusen aktiv bemüht ist, das Problem „westlicher Eingangsbereich der Fußgängerzone“ anzugehen. Mit einer erst kürzlich bekannt gewordenen Maßnahme will die Stadt die Kundenfrequenz sowohl der Luminaden als auch der Galeria Kaufhof erhöhen: Ab Januar 2021 wird das Meldewesen der Stadt Leverkusen vom Rathaus in die ehemaligen Räume der Sparkassenfiliale der Sparkasse Leverkusen in die Luminaden ziehen. „Sicherlich ein geschickter Schachzug, um die Kundenfrequenz des Kaufhofes zu erhöhen. Es bleibt aber abzuwarten, ob der Standortwechsel negative Auswirkungen auf den Kundenstrom hin zur Rathausgalerie haben wird.“