Rundgang wirft Fragen auf und deckt Schwachstellen auf!
Zufrieden zeigen sich die beiden Ratsmitglieder der FDP-Ratsgruppe, Dr. Monika Ballin und Friedrich Busch, mit dem Ergebnis der 1. Stadtteilbegehung, die interessierte Bürger zusammen mit FDP-Mitgliedern vom Opladener Norden aus zum Bahnhof Opladen am Samstag unternommen haben.
Einleitend klärte Ratsherr Friedrich Busch die Teilnehmer/innen darüber auf, dass im Stadtquartier Opladen-Nord fast 4000 Menschen wohnen. Damit ist von der Einwohnerzahl her Opladen-Nord das zweitgrößte Quartier im Stadtteil Opladen. Nur die Opladener-Altstadt ist mit ihren 6000 Bewohnern größer.
Das Statement eines Bürgers aus Opladen-Nord ließ aufhorchen:
Trotz der Einwohnerzahl von 4000 Personen ist keine Infrastruktur vorhanden: Kein ordentliches Lebensmittelgeschäft, keine Gaststätte, keine Möglichkeit, Geld abzuheben. Die Stadt vernachlässige die Randbezirke. Ein Quartiersentwicklungskonzept sei auch für diese Sozialräume dringend notwendig, um die Lebensqualität der dort wohnenden Menschen zu sichern.
Angesprochen auf den seinerzeitigen Vorschlag von Busch, auf der Sandstraße ein LKW-Durchfahrverbot einzuführen, erklärte Busch Folgendes:
Der Vorschlag eines Anwohners, den Busch öffentlich zur Diskussion gestellt hatte, ist in der Bevölkerung auf wenig Gegenliebe gestoßen, so dass diese Angelegenheit nicht weiter verfolgt wird.
Busch: „Es war aber schon seltsam. Aus Leichlingen habe ich mehrere Anrufe von Bewohnern der Straße Rothenberg (so heißt die Sandstraße dort) erhalten, die nachgefragt haben, wann das LKW-Verbot endlich eingeführt wird. Mir wurde berichtet, dass eine Leichlinger Bürgerinitiative schon seit langem bei der Stadt Leichlingen ein solches LKW-Durchfahrverbot einfordert.“
Versteckt die Stadt ein Leverkusener Kleinod? – Kein Informationsschild am Friedenberger Hof!
Überrascht waren die Teilnehmer/innen, als sie zum Friedenberger Hof geführt wurden. „Was für ein tolles, historisches Gebäude! Was hat es mit dem Bauwerk auf sich?“ Die Suche nach einem Informationsschild war vergeblich, denn es gibt
keine Tafel, die Auskunft über das Gebäude geben würde.
Nach Auffassung von Busch hat es der Friedenberger Hof verdient, mehr in den Blick der Öffentlichkeit zu gelangen: Eines der ältesten Gebäude in der Stadt Leverkusen. Ein Rittersitz etwa aus dem 14./15. Jahrhundert, hoch über einem Steilhang der Wupper gelegen. Das heutige Gebäude stammt wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert. Heute Sitz des Zentralverbandes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften.
Forderung: Aufstellen eine Informationstafel
Was passiert mit der leer stehenden Villa Düsseldorfer Straße 54 – ehemals kurzfristig Sitz des städtischen Jugendamtes?
Überrascht waren die Teilnehmer/innen auch über den Zustand der großen Wohnanlage Düsseldorfer Straße 54, in dem einmal kurzfristig das städtische Jugendamt untergebracht war: Die Klappe der Briefkästen aufgerissen, der Garten total verwildert, das große Gebäude leer stehend. Was aus dem Gebäude einmal werden könnte, darüber hatten die Teilnehmer/innen klare Vorstellungen: Hier könnte eine attraktive Wohnanlage entstehen.
Kreisverkehr Berliner Platz – ADAC soll diesen Kreisverkehr bewerten!
Zum Kreisverkehr Berliner Platz konnte jeder Teilnehmer/jede Teilnehmerin eigene Erfahrungen beitragen. Allgemeiner Tenor: Der Kreisverkehr ist eine Zumutung und man wünscht sich lieber den alten Zustand herbei als jetzt den für viel Geld neu errichteten Kreisverkehrs zu durchfahren. Vorschlag einer Teilnehmerin: Der ADAC soll den Kreisverkehr einmal unter die Lupe nehmen. Ein Vorschlag, der von der FDP-Ratsgruppe aufgegriffen wird.
Parkhaus Kantstraße – Stadt will das Parkhaus verkaufen!
Grundsätzlich stößt das Vorhaben des Opladener Bauvereins, das freie Grundstück am Parkhaus Kantstraße mit einem Wohn- und Geschäftshaus zu bebauen, auf Akzeptanz. Mit Überraschung reagierten die Anwesenden auf die Mitteilung, dass die Stadt ernsthaft den Verkauf des Parkhauses in Erwägung zieht.
„Kann ich dann noch in der ersten Stunde kostenfrei dort parken?“, so die sorgenvolle Frage einiger Teilnehmer. Die FDP-Ratsvertreter konnten keine Entwarnung geben, aber: Die Ratsgruppe wird alles daran setzen, dass die bisherige Gebührenregelung mit der ersten Stunde kostenfreies Parken beibehalten bleibt.
Rewe-City in der Fußgängerzone soll erhalten bleiben!
Auch wenn demnächst am Parkhaus Kantstraße ein Rewe-Vollsortimenter auf 1200 Quadratmetern entstehen wird, plädieren die Teilnehmer der Stadtteilbegehung für den Erhalt von Rewe-City. Dieser Laden ist bis jetzt ein Quotenbringer für die Opladener Fußgängerzone. Die Teilnehmer sehen durchaus einen Bedarf für kurzfristige Einkäufe in der Fußgängerzone.
Die Sauberkeit in Opladen muss verbessert werden – Zustände an Glascontainern nicht mehr hinnehmbar!
Ein zentrales Thema für Busch ist aktuell die Verschmutzung im Leverkusener Stadtgebiet zu reduzieren. Sein diesbezüglicher Antrag wird in der kommenden Ratssitzung auf der Tagesordnung stehen.
Busch führte die Gruppe zu den Glascontainern, die in einer Parkbucht in der Gerichtsstraße postiert sind. Der Anblick des dort abgelagerten wilden Mülls stieß bei den Anwesenden auf totales Unverständnis (siehe Foto).
Sorge um Parkplätze am Opladener Bahnhof
Beeindruckt waren die Teilnehmer vom Fortschritt der Bauaktivitäten auf dem Westteil der Neuen Bahnstadt. Vor allem die in Umrissen schon vorhandene gewaltige Brückenkonstruktion beeindruckte. Aber: Was ist, wenn die Aufzüge und die Rolltreppen einmal streiken oder dem Vandalismus zum Opfer fallen?
Sorge bereitet einigen Teilnehmern die Parkplatzsituation, wenn demnächst auch die Behelfsparkplätze an den ehemaligen Güterhallen entfallen. Hier ist die Neue Bahnstadt in der Pflicht, baldmöglichst der Öffentlichkeit Ersatzparkplätze anzubieten.
Fazit: Der mehr als zwei-stündige Rundgang von der Sandstraße bis zur Opladener Innenstadt hat viele Themenbereiche angeschnitten. Die beiden FDP-Ratsvertreter, Dr. Monika Balin und Friedrich Busch, haben aus den Bürgergesprächen wichtige Informationen und Anregungen erhalten, die beide mit in ihre kommunalpolitischen Tätigkeiten einbeziehen werden. In den nächsten Monaten sind weitere Stadtteilbegehungen in anderen Stadtteilen unserer Stadt fest eingeplant.