LevLiberal 2/2022 – Steuerverschwendung in BV III

STEUERVERSCHWENDUNG IM BEZIRK III – EIN ERLEBNISBERICHT  von Benedikt Vennemann | Bezirksvertretung III

Ein Erlebnispfad, der auf dem Fußweg entlang der Dhünn auf die Höhepunkte der Schlebuscher Kultur- und Naturlandschaft hinweist, ist eine schöne Idee, darin war sich die Bezirksvertretung schon letztes Jahr einig. Angereichert werden sollte der „Schlebuscher Erlebnispfad“ dann noch – sozusagen als i-Tüpfelchen – mit einem digitalen Guide. Am 15. September 2022 tagte die Bezirksvertretung III (Schlebusch/Alkenrath/Lützenkirchen/Steinbüchel); dort wurde der digitale Guide erstmals vorgestellt. Doch – was war das? Ein Bienchen Summ-Summ erklärt Kindern diverse Baumsorten, interaktiv können Kinder sich an Ratespielchen rund um Bäume, Gewässer und Insekten etc. beteiligen. Das Ganze ist sicherlich sehr modern, weil es als Augmented Reality mit jedem Handy einfach bedient und genutzt werden kann und somit Leverkusen sogar Vorreiter werden könnte. Nur – was hat das alles mit Schlebusch zu tun? Die App könnte man genauso gut im Bürgerbusch oder im Neulandpark oder am Kölner Rheinufer platzieren. An keiner Stelle hat die vorgestellte App irgendeinen Bezug zur Dhünn oder zu Schlebusch. Zweitens fiel bereits während der Präsentation einigen Bezirksvertretern die wenig kindgerechte Sprache der App auf (z. B. viele Nebensätze, teilweise Schachtelsätze, hin und wieder Fremdwörter). Es steht zu befürchten, dass die Zielgruppe mit dieser App gar nicht erreicht werden kann. Na ja, eine Schlebusch-App für Kinder in nicht kindgerechter Sprache und ohne Bezug zu Schlebusch – wenn es denn nichts kostet, soll uns das doch recht sein! Wie? 145.000 € für die App? Das kann doch wohl nicht wahr sein! Und dann nochmals jedes Jahr 42.000 € für die Updates? – Das haut dem Fass den Boden aus! Dem kann doch kein Mensch zustimmen? Die werden doch nicht im Ernst? Doch, CDU, Grüne und SPD schwärmen noch immer von der Biene Summ-Summ und somit ist die App in der Bezirksvertretung beschlossen worden. Aber noch ist es nicht zu spät, denn der Beschluss kann noch vom Rat kassiert werden; die FDP wird jedenfalls im Rat an der Seite der Steuerzahler dieser Stadt sein und diese teure App ablehnen. Und wenn sich nun auch die Ratsfraktionen von CDU, Grünen und SPD vom Bienchen Summ-Summ betören lassen? Dann kommt die teure App, aber wahrscheinlich ist dann kein Geld mehr da für den Schlebuscher Erlebnispfad – aber immerhin haben wir dann die App dazu! Die FDP hat übrigens im Bezirk vorgeschlagen, wenn denn der Etat diese Summen hergibt, das Geld lieber für das Naturgut Ophoven auszugeben – da wird seit Jahren und Jahrzehnten gute Arbeit in Sachen Bildung, Natur und Kulturlandschaft geleistet und wir wissen, dass dieses Geld den Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt dort auf jeden Fall eher zugutekommen würde.

Die pdf-Version können Sie sich HIER herunterladen.