13.02.2024: Änderungsantrag zur Vorlage 2024/2679: Hitdorfer Fähre nachhaltig sichern

ANGENOMMEN |

 

Änderungsantrag zur Vorlage 2024/2679: Hitdorfer Fähre nachhaltig sichern

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

 

bitte setzen Sie vorliegenden Änderungsantrag zur Vorlage 2024/2679 zur Sicherung des Fährbetriebes zwischen Hitdorf und Langel auf die Tagesordnung der zuständigen Gremien:

 

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, mit der Stadt Köln über eine gemeinsame Weiterführung der Rheinfähre zwischen Leverkusen-Hitdorf und Köln-Langel zu verhandeln.

 

  1. Um kurzfristig den Fährbetrieb wieder zu gewährleisten, wird das Angebot der M+S Schifffahrt und Fähren GmbH geprüft hinsichtlich Kauf oder Miete der angebotenen MS St.Michael.

 

  1. Es werden ernsthafte Angebote für eine neue, mit alternativen Antriebsformen versehene Fähre eingeholt. Dabei steht die Nutzung der Fähre auch für PKW, LKW und Landwirtschaftliche Fahrzeuge im Fokus. Eine Landesförderung ist anzufordern.

 

  1. Es wird im Austausch mit der RWTH Aachen geprüft, inwieweit der Bau und Betrieb einer neuen Fähre mit neuen alternativen Antriebsformen in einem Forschungsprojekt entwickelt und deren Betrieb dann über eine Zeit begleitet werden kann – als eine Art Vorzeigeprojekt. Für diese Variante werden Fördermittel im Zusammenspiel mit der RWTH angefragt.

 

Begründung:

Die Rheinfähre zwischen Hitdorf und Langel hat sich als alternative Verbindung zwischen Köln und Leverkusen bewährt. Aufgrund der Fahrgastzahlen sowie der geringen Touristenattraktivität dieses Gebietes, würde eine ausschließliche Rad- und Fußgängerfähre kaum ausreichen.

Ad 1: Mit der Stadt Köln sowie mit der Betreiberfirma HGK sollten die Vorteile des langfristigen Weiterbetriebes der Fähre erörtert werden. Gerade auf die Stadt Köln würde im Fall der  Betriebseinstellung für motorisierten Verkehr ein deutlich erhöhter landwirtschaftlicher Verkehr zukommen, der über eine der städtischen Rheinbrücken den Rhein queren müsste. Landwirte, die auf beiden Rheinseiten tätig sind, weisen jährlich mehr als 1200 Überfahrten nach. Große Umwege wären auch ökologisch nicht wünschenswert.

 

 

Ad. 2: Für einen kurzfristigen Weiterbetrieb der Fährverbindung prüft die Stadtverwaltung zusammen mit der Stadt Köln sowie der HGK das Angebot der M+S Schifffahrt, ob ggf. Kauf oder Miete sinnvolle Übergangslösungen darstellen können. Da der Bau einer neuen Fähre mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird, erscheint die Kaufoption von 229.000 € (ggf. ist der Preis noch verhandelbar) durchaus wirtschaftlich.

Ad. 3: Die in die Diskussion gebrachte Summe von ca. 5 Mio € für eine neue, umweltfreundliche Fähre, die auch für PKW, LKW und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge nutzbar wäre, ist ernsthaft zu hinterfragen. Die auf der Barthel Werft in  Derben in Sachsen-Anhalt gebaute Schlei-Fähre Missunde III ist in Schleswig-Holstein Anfang Februar 2024 als neue batterie- und solarbetriebene Fähre übergeben worden. Deren gesamte Baukosten werden in den Finanzveröffentlichungen der Landesregierung mit 3,3 Mio € angegeben, davon hat das Land Schleswig-Holstein 2,4 Mio € übernommen. Diese Fähre kann sogar besonders hohe Fahrzeuge befördern. Auch für die Rheinfähre sollte eine entsprechende Unterstützung vom Land gewährleistet werden.

Ad 4: Nach Aussage eines betroffenen Landwirtes während der Sitzung des Finanzausschusses am 5.2. wäre die RWTH Aachen offen für ein Entwicklungsprojekt, welches die Option eröffnet, eine neue Rheinfähre als „Vorzeigeobjekt“ zu entwickeln und zu betreiben. Die Bedingungen dafür sind mit der RWTH auszuloten.

 

Jörg Berghöfer, Fraktionsvorsitzender