Die Stadt und der Müll(eimer)

Deutliche Irritationen, um es freundlich zu formulieren, hat die Vorlage der Verwaltung zum neuen Busbahnhof in Wiesdorf ausgelöst. Bei Projektkosten von knapp 8 Millionen Euro sind rund 14.000 Euro ein relativ kleiner Anteil, aber bei Mülleimern wird wohl jeder in Leverkusen hellhörig.

Es ist noch gut in Erinnerung, dass die in der Fußgängerzone Wiesdorf kurz vor der letzten OB-Wahl installierten Eimer der Serie Toluca von der Verwaltung als völlig überteuert gebrandmarkt wurden. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Der Stadt Leverkusen brachte dies einen unrühmlichen Eintrag im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler ein. Geschichte wiederholt sich aber bekanntlich zuerst als Tragödie und dann als Farce.

In diesem Sinne ist der Vorschlag zu lesen, wenn aktuell 4 Modelle vorgestellt und als Typen A bis D bezeichnet werden, dabei dann empfohlen wird „Art und Design der Mülleimer aus der City“ zu übernehmen. Der Name Toluca wird natürlich schamhaft verschwiegen. Um nun diesen Typ der Politik und dem Bürger schmackhaft zu machen wird ein Typ A zum gleichen Preis und ein Typ C zum doppelten Preis in die Auswahl mit einbezogen. Typ D wird gleich abqualifiziert, da er aus gestalterischen Gründen nicht vertretbar sei.

Es ist kaum zu glauben, dass es in dem Preissegment zwischen Typ D (240 Euro) und Typen A/B (1,380 Euro) keine geeigneten und ästhetisch vertretbaren Alternativen geben soll. Typ C für 2,500 Euro nehmen wir nicht einmal als Provokation zur Kenntnis. Da muss die Verwaltung unbedingt nachbessern. Ihre Glaubwürdigkeit hat mit dieser Vorlage auf jeden Fall gelitten.

Monika Ballin-Meyer-Ahrens