Das Opladener Ratsmitglied Friedrich Busch nutzt fast täglich den RE 7 oder die RB 48 für die Fahrt zur Arbeitsstelle in Köln. Hier ein persönliches Stimmungsbild:
„Als Berufspendler mit Arbeitsplatz in Köln nutze ich fast jeden Tag entweder den Regionalexpress 7 oder die Regionalbahn 48 morgens und abends. Der Unfall des RE 7 mit 9 Schwerverletzten ist aktuell das alleinige Thema auf der Fahrt zur Arbeit mit Freunden und Bekannten im Zug.
Was vor allem betroffen macht: Nach Presseberichten mussten die Schwerverletzten im Zug fast 2 Stunden ohne fachmännische medizinische Versorgung ausharren, bevor ihnen geholfen werden konnte. Das ist ein unhaltbarer Zustand und muss in Zukunft vermieden werden. Der Grund: Wegen der abgerissenen Oberleitung, die auch auf Zugteile gefallen ist, musste zunächst der Strom abgeschaltet werden. Erst nach Erdung der Oberleitung war ein gefahrloser Zugang zu den Zugteilen möglich.
Grundsätzlich fahre ich gerne mit den beiden Linien von National Express.
Ob ich mich persönlich sicher fühle? Meistens ja. Aber wenn der Zug wieder einmal auf ein Nebengleis fahren muss, um einen ICE oder IC überholen zu lassen – oder wenn der Zug auf freier Strecke längere Zeit stehen bleibt – dann beschleicht mich schon ein ungutes Gefühl. Ich weiß um die Überlastung vor allem der Strecke zwischen Hamm und Köln und mir ist bewusst, dass in den letzten Jahren zu wenig in den Ausbau der Infrastruktur des Schienennetzes investiert worden ist. Ich vertraue der Technik und der Kompetenz der Fahrdienstleiter.
Täglich kann ich beobachten, dass durch Verspätungen sowohl der Fernverkehrs- als auch der Nahverkehrszüge Ausweichmanöver/Überholvorgänge durchgeführt werden. Zu erahnen sind in solchen Momenten auch die Stresssituationen, denen die Fahrdienstleiter ausgesetzt sind.
Für mich habe ich schon vor längerer Zeit Konsequenzen aus meinen Beobachtungen gezogen: Nach Möglichkeit steige ich nicht vorne oder ganz hinten ein.
Mein Fazit als Kommunalpolitiker:
- Die Infrastruktur im Bahnverkehr muss den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts angepasst werden. Dazu muss der Bund genügend Geld zur Verfügung stellen.
- Die Notfallpläne bei Unfällen mit beschädigter Oberleitung müssen so entwickelt werden, dass Unfallopfer nicht stundenlang auf Rettung warten müssen.