Den zweiten Sommer infolge ist die Verkehrssituation in dieser Stadt ein Desaster. Egal, wohin Kraftfahrer unterwegs sind, sie gelangen an Baustellen, komplizierte Umleitungen und dort an weitere Baustellen. So sind die Schlebuscher Straße, die Bismarkstraße und seit mehr als einer Woche auch die B 51 als Nord-Süd-Verbindungen nicht zu nutzen – wohlgemerkt alle gleichzeitig! Menschen haben von der Waldsiedlung zur Avea mehr als 45 Minuten benötigt, und das nicht während der „rush hour“. Dazu kommen Großmaßnahmen rund um die Bahnstadt und in Lützenkirchen. Auf den ÖPNV umzusteigen ist keine Option, da auch die Busse im Stau stehen.
Viel Entspannung hätte erreicht werden können, wenn an neuralgischen Punkten die Ampelschaltung der Verkehrsbelastung entsprechend umgestellt worden wäre, wenn mehr Bautätigkeit hintereinander statt gleichzeitig stattgefunden hätte – alles Fehlanzeige. Dass es während der A1-Brückensperrung nicht zum Verkehrskollaps gekommen ist, ist der Umsicht der ach so gebeutelten Leverkusener geschuldet – viele haben an dem Tag frei genommen oder zu Hause gearbeitet.
Die Freien Demokraten haben bereits im Februar angemahnt, dass für die Sommermonate ein Baustellenmanagement stattfinden soll, welches einen akzeptablen Verkehrsfluss ermöglicht. Dieses wurde von der Verwaltung brüsk zurückgewiesen, da man vermeintlich keinen Einfluss auf Bautätigkeiten verschiedener Träger in der Stadt habe und es auch nicht nötig sei. Ist das eine verdeckte Werbung für das bei der Bevölkerung und bei der Politik unbeliebte Projekt Stadtradeln? Den nachhaltigen Nutzen des Stadtradelns zieht die FDP stark in Zweifel.
Nun wird zu allem Überfluss auch noch die LKW-Absperr-Anlage auf der A1-Rheinbrücke vom Oberbürgermeister begrüßt. Bald werden die Verkehrsteilnehmer froh sein, wenn sie noch mit 40 km/h über die A1 fahren, solche „Geschwindigkeiten“ werden gar nicht mehr erreicht. „Da an einer solchen Absperranlage sowieso Personal eingesetzt wird, welches zu schwere LKW auf beiden Seiten der Brücke abfangen soll, könnte man das doch auch ohne die Schranken überwachen und gleichzeitig pressewirksam die Bußgelder heraufsetzen. Dann könnte auf der verkehrsträchtigsten Route Deutschlands auf behindernde Schranken verzichtet werden“ so Ratsfrau Ballin-Meyer-Ahrens.