Mehr P&R Stellplätze an Haltestellen

Die FDP hat zusammen mit der Fraktion Opladen Plus im Rat hat folgenden Antrag gestellt:

Die P&R-Kapazitäten an den Haltestellen Bahnhof Schlebusch in Manfort, Bahnhof Opladen, S6-Haltestelle in Rheindorf sowie Endhaltestelle Straßenbahnlinie 4 in Schlebusch werden ausgeweitet.

  1. Die Verwaltung legt spätestens bis zur Ratssitzung am 18.12.2017 einen Plan vor, wie schnellstmöglich gesicherte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder (z.B. Fahrradboxen) an den vorgenannten Standorten errichtet bzw. erweitert werden können.
  2. Die Verwaltung stellt spätestens zur Ratssitzung am 18.12.2017 Möglichkeiten zum Bau von einfachen Palettenparkhäusern oder Flächen für die Schaffung zusätzlicher Parkplätze an allen 4 Standorten vor. Dabei werden die voraussichtlichen Baukosten ebenso dargestellt wie Einnahmemöglichkeiten. 

Begründung

Leverkusen wird für die nächsten 15 bis 20 Jahre von Großbaustellen an den Autobahnen A1 und A3 umgeben sein. Gleichzeitig ist Leverkusen eine Kommune mit Zuwachsprognose hinsichtlich der Einwohnerzahl. Um als Wohnstandort attraktiv zu bleiben, sind bedarfsgerechte Angebote unabdingbar, die Mobilität sicherstellen. Für Auspendler bedeutet dies erreichbare P&R-Flächen, um den Weg mit dem eigenen Verkehrsmittel so kurz wie möglich zu halten. Dazu gehören sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder ebenso wie ausreichende Stellplätze für PKW. Hier können wir nicht auf ein langwieriges ausgeklügeltes Mobilitätskonzept warten; die Realität hat die Stadt da bereits überholt.

Die Parkraumanalysen für die Standorte Bahnhof Schlebusch, S6 in Rheindorf und Endhaltestelle 4 in Schlebusch zeigen, dass die Parkkapazitäten für PKW und die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder schon heute unzureichend sind. Für die Endhaltestelle 4 in Schlebusch werden sogar 80 bis 100 zusätzliche PKW-Stellplätze gefordert, ohne dass die Untersuchung weit in die Waldsiedlung hinein erfolgt wäre. Dort ist in vielen Straßen der Parkdruck enorm.

Unbeachtlich derzeitiger Absichten zur (Wieder-)Errichtung ebenerdiger P&R-Parkplätze entspricht auch am Bahnhof Opladen das geplante Angebot nicht den Notwendigkeiten der zukünftigen Verkehrssituation. Eine Entlastung durch zusätzliche Parkkapazitäten, die im Zusammenhang mit der Errichtung eines sog. „Torhauses“ und dem neuen Einzelhandelsprojekt auf der Fläche des heutigen Busbahnhofes beabsichtigt sind, kann nicht erwartet werden, da diese Parkflächen vorrangig für die Mitarbeiter und Besucher des Gebäudes verfügbar bleiben müssen.

Alle vorhandenen Parkraumanalysen gehen von dem Status quo aus. Ziel muss es in Leverkusen jedoch sein, die Zahl der ÖP(N)V-Nutzer so deutlich zu erhöhen, dass die Verkehrsdichte in der Stadt und auf den umliegenden Autobahnen merklich reduziert wird. P&R-Nutzer – das zeigt die Analyse – fahren üblicherweise den kürzesten möglichen Weg zur Haltestelle und bewirken damit eine Reduzierung des Verkehrs insgesamt. Erfahrungen in anderen Städten, insbesondere in  Vorreiterstädten wie Kopenhagen oder einigen niederländischen Kommunen zeigen überdies, dass das Fahrrad kein Allwetter-Gefährt für jeden Pendler ist. Auch die o.g. Parkraumanalysen sind jeweils bei gutem Wetter erfolgt und dann können sich Pendler auch den Umstieg auf das Fahrrad vorstellen; bei Regen und im Winter sieht die Realität anders aus.

Ad 1.) Aus den Parkraumgutachten zu den Standorten Schlebusch, Manfort und Rheindorf wird ersichtlich, dass viele Pendler sich eine Verbesserung der Möglichkeiten zum Abstellen von Fahrrädern wünschen. Diesem Wunsch sollte schnell entsprochen werden. Dies gilt auch für Opladen.

Ad 2.) Viele Kommunen ähnlicher Bevölkerungsstruktur wie Leverkusen haben im Umfeld von Pendlereinstiegen P&R-Parkhäuser in einfacher, recht offener Palettenbauweise errichtet. Solche P&R-Möglichkeiten sind teilweise für 1 € pro 24 Stunden zu nutzen, teilweise auch mit der Option, ein Geschoss als Mietparkplätze zuzuweisen (überwiegend für 30 € pro Monat), was Pendlern zu jeder Tageszeit einen festen Parkplatz garantiert. Solche Parkhäuser sollten an den bestehenden P&R-Standorten errichtet werden. Hierdurch kann ohne zusätzlichen Flächenverbrauch die doppelte bis dreifache Anzahl an Parkplätzen geschaffen werden. Die ablehnende Position der Stadtverwaltung hinsichtlich eines Palettenparkhauses in Opladen überzeugt in diesem Zusammenhang nicht ( z.d.A. Rat Nr. 8 2017 Seite 238ff.).