Typisch Leverkusen: Kinder und Jugendliche nicht in die Planung mit einbezogen!
Von der Leverkusener Bevölkerung bislang nicht wahrgenommen: Die Neugestaltung des Kinderspielplatzes „Am Weidenbusch“ hat begonnen. Kostenpunkt: 125.000 Euro.
Für Ratsherrn Friedrich Busch, Diplom Pädagoge und Lehrer an einer Fachschule für Sozialpädagogik, ein innovatives Projekt mit Beispielcharakter: Auf einer Fläche von 2237 qm wird ein multifunktionaler Spielplatz entstehen, der Spiel- und Aufenthaltsangebote für unterschiedliche Altersgruppen ermöglicht:
Ein Kinderspielplatz für Vorschulkinder, eine Kletteranlage für 6 bis 14 Jährige und ein Aufenthaltsbereich für 16 bis 18 Jährige mit zwei überdachten Treffpunkten und einem Outdoorfitnessgerät.
Ein spannendes Experiment, drei unterschiedliche Altersklassen auf einem eng umgrenzten Spielplatzbereich unterschiedlichen Aktivitäten nachgehen zu lassen.
Ob das funktionieren kann, das wird die Zukunft zeigen. Nach Auffassung von Friedrich Busch hat die Stadtverwaltung aber schon einen gravierenden Fehler begangen: Kinder und Jugendliche sind nicht in das Projekt mit einbezogen worden, so die Auskunft der Stadtverwaltung auf Nachfrage von Busch in der Sitzung des Bezirks II am 15.07.2015.
„Mittlerweile ist es Standard geworden, Kinder und Jugendliche in Projekte mit einzubeziehen, die sie unmittelbar betreffen. Partizipation lautet das Stichwort. Warum diese Entwicklung in Leverkusen „verschlafen“ worden ist, das können letztendlich nur die Verantwortlichen der Stadtverwaltung beantworten.“
Die Erfahrung hat gezeigt: Werden Kinder und Jugendliche bei Projekten gefragt und können sie eventuell eigene Wünsche und Vorstellungen mit einbringen, dann identifizieren sich Kinder und Jugendliche umso mehr mit dem Projekt, Sachbeschädigungen bleiben aus oder fallen geringer aus.
Zu hoffen ist, dass die verschiedenen Kinder- und Jugendgruppen die Angebotsmöglichkeiten des neuen Spielplatzes konstruktiv annehmen.
Einmal mehr erneuert Ratsherr Friedrich Busch im Zuge der Neugestaltung des Kinderspielplatzes „Am Weidenbusch“ seinen Vorschlag, Spielplatzpaten für städtische Kinderspielplätze einzurichten. Was in anderen Städten vorbildlich funktioniert, sollte doch auch in Leverkusen möglich sein. Bislang hat die Stadtverwaltung diesen mehrmals geäußerten Wunsch damit „abgewehrt“, dass die Stadt keine personellen Ressourcen hat, um diese Spielplatzpaten angemessen zu betreuen.