Vor Tagen ist der Opladener Ratsherr Friedrich Busch von mehreren Bürgern auf ein interessantes Phänomen in der Bahnhofstraße aufmerksam gemacht worden:
Zu jeder Tages- und Nachtzeit steht oder sitzt ein Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes in einer Toreinfahrt in der oberen Bahnhofstraße. Auf der Arbeitsjacke ist zu lesen: „Wach- und Schließgesellschaft Wuppertal – Sicherheitsdienst“.
Der erste Gedanke von Busch und von Bürgern geäußert: „Die Stadt Leverkusen lässt den oberen Teil der Bahnhofstraße, wo gehäuft Spielhallen und Wettbüros angesiedelt sind, jetzt endlich überwachen, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken.“
Aber weit gefehlt: Die Anwesenheit eines privaten Sicherheitsdienstes hat absolut nichts mit der Stadt Leverkusen zu tun. Die Recherche von Busch hat Folgendes ergeben:
Der private Eigentümer eines Wohn- und Geschäftshauses lässt den Zugang zum Hauseingang 24 Stunden durch einen privaten Sicherheitsdienst sichern. Diese Sicherheitsmaßnahme hat nichts mit eventuellen Personengruppen zu tun, die sich vor den Wettbüros aufhalten oder Trinkgelage auf den Sitzbänken veranstalten: Es geht ausschließlich um eine private Sicherheitsmaßnahme für ein Wohn- und Geschäftshaus.
Die Gespräche, die Busch jetzt über die Bahnhofstraße mit Bürgern geführt hat, hat ihn aufhorchen lassen: Bürger fühlen sich zunehmend verunsichert, wenn sie durch die Bahnhofstraße gehen. Aussagen wie „Die Bahnhofstraße kippt zurzeit“ oder „Ich meide, wenn es geht, durch die Bahnhofstraße zu gehen“ geben zwar nur subjektive Meinungen wieder, die aber ernst zu nehmen sind.
Busch: „Eigentlich hat sich die Situation nach meiner Beobachtung in den letzten Jahren entspannt, zumal die so genannte „Trinkerszene“, die vor Jahren die Gemüter erregt hat, nicht mehr vorhanden ist. Aber die Personengruppen, die sich z.B. vor den Spielhallen oder Wettbüros aufhalten oder auch die Personen, die sich auf den Sitzbänken breit gemacht haben, scheinen das subjektive Sicherheitsgefühl von Bürgern zu beeinträchtigen.
Fazit: Da die Bahnhofstraße mit der Entwicklung des Westteils der Neuen Bahnstadt die wichtigste Zubringerstraße zur Opladener Innenstadt sein wird, muss die Stadt schon jetzt dafür sorgen, dass nicht noch mehr Wettbüros sich in der Bahnhofstraße ansiedeln. Auch sollte der private Sicherheitsdienst der Stadt Leverkusen, so er noch in der Stadt tätig ist, vermehrt die Situation in der Bahnhofstraße in den Blick nehmen.